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Peter Splitt  
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Leseprobe: Die Jagd nach dem Inkaschatz
Leseprobe: Die Jagd nach dem Inkaschatz

Abgelenkt schaute ich nach Westen in einen frühen Abendhimmel dessen Farbe gerade von hellblau zu einem satten, rotgestreiften Gelb wechselte. Die verbliebenen Stelen warfen lange Schatten und waren scheinbar willkürlich an den Seiten des mit Gras bewachsenen Platzes verteilt. Die kleinen, sanften Hügel entlang der südlichen Grenze des Platzes dürften früher ebenfalls irgendwelche Gebäude gewesen sein. Doch schon vor langer Zeit hatte die Witterung sie zerstört und verschlungen. Oberflächlich betrachtet waren sie nichts mehr als ungleichmäßige Anhäufungen aus Dreck und Schutt, bedeckt mit Erde und wild wucherndem Unkraut und Gebüsch.
 
Unter der losen Erdoberfläche war ich auf Steinplatten gestoßen, die Treppenstufen glichen. Mit vereinten Kräften halfen meine Freunde Schutt und Geröll beiseite zu räumen und meine Vermutung sollte sich umgehend bestätigen.  Nach etwa zwei Stunden legten wir mehrere Treppenstufen frei. Es war der Eingang zu einem weiteren unterirdischen Gang, der einst unterhalb der Plattform der steinernen Pyramide gelegen hatte. Je weiter wir die Stufen ausgruben, desto leichter ging uns die Arbeit von der Hand. Und wirklich! Die Mischung aus Erde, Schutt und Geröll war noch nicht sehr fest und hatte erst kurze Zeit hier gelegen. Dieser Eingang war nachträglich zugeschüttet worden. Unser Verdacht bestätigte sich sofort als wir dann den eigentlichen Eingang freilegten und auf eine Eisenplatte mit plumper Konstruktion aus Metallstäben stießen. Ein wuchtiges Vorhängeschloss hielt alles zusammen. Wahrscheinlich hatte die Regierung den Eingang verschlossen. Luis ergriff das Vorhängeschloss. Es war schon offen. Nicht nur offen, sondern einfach durchgesägt! „Wahrscheinlich Plünderer“, vermutete Liliana laut. „Lass uns hineingehen“, schlug Freddy Berroa vor.
 
Also wuchteten wir die Eisenplatte zur Seite und fanden  in dem Eingang ein Wirrwarr aus Steinen und Erde vor. Ein schmutziger Spaten lag vor uns auf dem Boden und an der Seite lehnte eine Spitzhacke an der Felswand. „Hier sind allerdings Plünderer am Werk gewesen“, meinte Luis der die hinterlassenen Grabungsgegenstände genauer untersuchte. „Sie sind allerdings nicht weiter voran gekommen als wir auch und haben nur ein paar Treppenstufen freigelegt.“
„Wo nach mochten sie nur gesucht haben?“, richtete Liliana ihre Frage ebenso an sich selbst wie an alle Beteiligten. Ich ließ den Strahl meiner Taschenlampe in den einst verschlossenen Gang gleiten. Hier und da wucherten ein paar blasse, graue, erschreckt aussehende Pflanzen, in Ritzen und Spalten ganz im Inneren des Tunnels ohne Licht.
„In jedem Fall haben sie aufgegeben, ohne ihr Ziel zu erreichen.“ Liliana deutete auf die Werkzeuge: „Ob sie wohl gestört worden sind?“ „Das klingt irgendwie logisch“, meinte Freddy Berroa.
Allerdings nicht für Luis. Bei der Untersuchung der Spaten hatte er festgestellt, dass die Erdklumpen keine Pilze oder schimmeligen Befall aufwiesen. Daher war es sehr unwahrscheinlich, dass der Spaten bereits längere Zeit ungenutzt in dem dunklen Eingang herumlag. Selbst die Erd und Geröllhaufen sahen frisch aus. Daher mussten die Arbeiten hier vor kurzer Zeit begonnen und nicht aufgehört haben. Alles deutete darauf hin, dass die Ausgrabungen noch voll im Gange waren.
 
Es war also jemandem gelungen, die gleichen Schlussfolgerungen zu ziehen, wie wir selbst. Vielleicht haben sie nachts gearbeitet wenn niemand in der Nähe war. Insgesamt war Kuntur Wasi nicht besonders gesichert. „Aber wo sind dann ihre Lampen, fragte Liliana. „Wenn sie schon ihre Werkzeuge zurückgelassen haben warum dann nicht auch ihre Lampen?“ „Natürlich weil sie diese gebraucht haben, um dorthin zurückzukehren wohin sie in aller Eile verschwunden sind.“ Freddy Berroa meinte: „Wenn das alles ist, was sie an Werkzeugen hatten, dann dürften sie etwa zehn bis zwölf Stunden hier gegraben haben.“ „Das bedeutete bei zwei Personen höchstens zwei Nächte Arbeit“, kalkulierte Luis. „Sicherlich war die Aussicht auf einen Schatz von mehreren Millionen Dollar durchaus ein paar Nächte verlorenen Schlafes wert.“ Was also mochte die Plünderer so erschreckt haben, dass sie alles stehen und liegen ließen und sogar den Eingang wieder zuschütteten?
 Luis und ich drangen unter dem Lichtstrahl unserer Taschenlampen etwa drei Meter in den dunklen Gang hinein. Auf der rechten Seite bemerkten wir eine Nische, die Luis näher ausleuchtete. Wir erschraken aufs heftigste! Vor uns saß ein zerfallenes Skelett.
Im Schein der Taschenlampe konnte ich die graue Farbe der Knochen erkennen. Dieses Skelett lag schon mehrere hundert Jahre hier. Von der Decke des Ganges hingen schwammige, graue Pflanzen herab. Dort, wo man es überhaupt sehen konnte wucherte grünes Moos aus dem Steinfelsen sowie Stämme und Wurzeln von Kletterpflanzensprossen aus der dicken Erdschicht. Das Skelett war eindeutig länger hier als diese Pflanzen. Einige der knorrigen Wurzeln rankten durch die Knochen. Wurmartige Ranken krochen aus den Nasen und Augenhöhlen. Viele Knochen waren mit der Zeit zersplittert und hatten das Skelett als groteske Verzerrung verunstaltet. Ein scheußlicher Anblick, der die Plünderer in die Flucht geschlagen hatte. Das Skelett war nicht bestattet worden. Es schien eine Art von Mahnwache zu halten.
 
 






 

 
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